Von Ende 1998 bis Ende 2007 lebte ich in Hamburg, anfangs im Stadtteil Rothenburgsort, ab Mitte 1999 in Hamm-Mitte.
Hamburg hat 1,73 Millionen Einwohner und ist damit nach Berlin die zweitgrößte Stadt Deutschlands. Ein Charakteristikum Hamburgs ist die im Vergleich hierzu relativ große Stadtfläche von 755 km² - Berlin ist bei etwa doppelter Einwohnerzahl flächenmäßig nur 18 % größer als Hamburg. Hierin spiegelt sich der hohe Anteil von Grün-, Frei- und Wasserflächen an der Hamburger Stadtfläche sowie die relativ lockere, niedriggeschossige Bebauuung vor allem in den äußeren Stadtteilen wider, die vielfach bis an die Stadtgrenze heranreicht und sich in den Gemeinden des Umlands fortsetzt.
Durch Hamburg zieht sich das Urstromtal der Elbe mit dem Stromspaltungsgebiet um die Elbinsel Wilhelmsburg und den südöstlich gelegenen Vier- und Marschlanden, das beidseitig von z. T. deutlich ausgeprägten Geesthängen begrenzt wird. Weite Teile des nördlichen Stadtgebietes werden durch das Alstertal und die Außenalster geprägt, einem aufgestauten Flußsee, zwischen dessen Südufer und der 2 km entfernten Mündung der Alster in die Elbe das Stadtzentrum liegt. Dort und vor allem nördlich und östlich der Außenalster durchziehen zahlreiche Kanäle das Stadtgebiet, was Hamburg in noch einem ganz anderen Sinne zur Stadt am Wasser macht und mit dazu beiträgt, daß Hamburg die brückenreichste Stadt Europas ist.
Dank dieser naturgeographischen Ausstattung und der oben beschriebenen Gegebenheiten hinsichtlich der Flächennutzung wird Hamburg oft als eine der schönsten Städte der Welt angesehen. Einen kleinen Eindruck davon vermitteln die Fotos, die ich im „Hamburger Bilderbogen“ zusammengestellt habe und bei diversen Spaziergängen und Radtouren entstanden sind. Einige ausgewählte Radwege werden, z.T. mit Fotos, auf der Seite „Hamburger Radwege“ beschrieben, auf der die beiden Hamburger Radwegesysteme vorgestellt werden.
Die Großflächigkeit des Stadtgebiets bringt natürlich als Nachteil mit sich, daß man im Alltag mitunter weite Wege (über 40 km) mit entsprechend langen Wegezeiten zurückzulegen hat. So mißt beispielsweise die kürzeste Straßenverbindung zwischen der Lohe im nördlichen Stadtteil Duvenstedt und dem Zollenspieker Fährhaus am anderen Ende der Stadt immerhin 43 km.
Als die zentrale Stadt Norddeutschlands ist Hamburg natürlich auch ein wirtschaftliches Zentrum, besonders für den Dienstleistungssektor, Handel/Warenumschlag und den Medienbereich, aber auch für die Industrie, wobei hier als bedeutendster Industriezweig die Werftindustrie längst von der Luftfahrtindustrie mit dem Airbus-Werk als führendem Arbeitgeber abgelöst worden ist.
Die zukünftige Entwicklung Hamburgs wird u.a. mit dem Projekt HafenCity, durch das große Industriebrache-Flächen am Rande des Freihafens in ein urbanes Quartier mit optimaler zentrumsnaher Lage am Wasser umgewandelt werden sollen, und der Schaffung einer Entwicklungsachse Zentrum - Wilhelmsburg - Harburg verbunden sein, beides Elemente der Initiative „Wachsende Stadt“, die ein geordnetes Wachstum der Stadt ermöglichen soll.
Von Bedeutung wird auch die weitere Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur auf allen Ebenen sein, ein Bereich, in dem es in der Vergangenheit einige Versäumnisse gab. Hamburg hat als einzige deutsche Millionenstadt keinen Autobahnring, und es fehlen im Norden und Westen leistungsfähige Zubringerstraßen zur Innenstadt. Bereits jahrzehntelang wird über die notwendigen Lückenschlüsse Flughafen - Barmbek-Süd und Rahlstedt - Bergedorf gestritten. Auch die Bedingungen für Radfahrer müssen erheblich verbessert und das bereits entworfene Velorouten-System realisiert werden, wobei die bewährte Verkehrstrennung beizubehalten ist. Voranzutreiben ist auch der Ausbau von U- und S-Bahn in bislang schlecht erschlossene Stadtteile bzw. ins Hamburger Umland und die Schaffung tangentialer Bahnverbindungen als Ergänzung zur bisherigen, eher radialen Ausrichtung des Schnellbahnsystems.
Dies nicht als Einladung zum großflächigen Zubetonieren zu verstehen, sondern unter weitestgehender Erhaltung der bestehenden Grüngebiete durchzuführen, die einen wesentlichen Teil von Hamburgs Lebensqualität ausmachen, wird dabei eine der entscheidenden stadtplanerischen Herausforderungen sein.
Geoinformation
Geographische Koordinaten
Ort | Geogr. Breite | Geogr. Länge | Höhe ü. NHN |
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Hamburg-Wohldorf, Brookhus am Duvenstedter Brook | 53°42'50,9" N | 10°08'24,8" E | 29 m |
Hamburg-Sasel, Mellingburger Schleuse | 53°40'12,7" N | 10°05'55,3" E | 21 m |
Hamburg-Rissen, Fähranleger Wittenbergen | 53°33'46,4" N | 9°45'16,5" E | 0 m |
Hamburg, Rathausmarkt | 53°33'02,9" N | 9°59'35,4" E | 6 m |
Hamburg-Fischbek, Fischbeker Heide, Fischbektal Höhe Freiluftschule | 53°27'06,6" N | 9°50'38,9" E | 41 m |
Hamburg-Zollenspieker, Zollenspieker Fährhaus | 53°23'55,1" N | 10°11'04,6" E | 5 m |